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Formel E: Sieg für Audi-Pilot di Grassi in Tempelhof

Verantwortlicher Autor: Markus Faber Berlin (DEU), 25.05.2019, 17:09 Uhr
Presse-Ressort von: Markus Faber Bericht 10764x gelesen
Di Grassi Race
Di Grassi Race  Bild: Markus Faber

Berlin (DEU) [ENA] Der Brasilianer Lucas di Grassi gewinnt den ePrix Berlin, den zehnten. Lauf der ABB FIA Formula E Championship 2019 auf dem Flughafengelände Berlin Tempelhof. Polesetter Sebastian Buemi (CHE) wurde zweiter vor dem Meisterschaftsführenden Jean-Eric Vergne (FRA).

In einem mitreißendem Rennen zeigte der Audi-Pilot di Grassi eine souveräne Leistung und holte - auch dank der schnellsten Rennrunde - wichtige Punkte für die Meisterschaft, in der er nun auf Platz 2 rangiert. Zweiter wurde der Schweizer Sebastien Buemi (Nissan e.dams) vor dem amtierenden Champion und Gesamtführenden aus Frankreich Jean-Eric Vergne (DS Techeetah). Der Teamkollege von di Grassi, Daniel Abt beendete das Rennen als bester Deutscher auf Position sechs.

Nach Startfreigabe verteidigte Buemi seine Pole-Position und bog als Erster in Kurve 1 ein. Das Feld folgte dem Schweizer gesittet, alle kamen gut durch den ersten Kurvenkomplex. Andre Lotterer kämpfte sich hingegen innerhalb von nur einer Runde vom Ende des Feldes bereits auf Rang 16 vor. In der zweiten Runde startete Lucas di Grassi im Audi den ersten Angriff auf Stoffel Vandoorne und ging in Kurve 6 an dem schnellen Belgier vorbei und war damit bereits auf Platz zwei. Nach knapp fünf Minuten zündete Robin Frijns auf dem letzten Platz als erster Fahrer den Attack-Mode.

In der sechsten Runde griff di Grassi den Spitzenreiter Buemi an und übernahm mit einem sauberen Überholmanöver die Führung des Feldes. Während sich der Brasilianer direkt absetzen konnte, musste sich Buemi nun eher nach hinten orientieren, denn Vandoorne machte als Dritter Druck. Der Belgier musste jedoch seinerseits in den Rückspiegel schauen, denn der Brite Alex Lynn im Jaguar ging zwischenzeitlich an ihm vorbei. Vandoorne konterte jedoch direkt und drängte Lynn weit hinaus, sodass auch Daniel Abt, zwischenzeitlich bereist schon Vierter, davon profitieren konnte.

Es lebe der Attack-Mode

Während im hinteren Feld Lotterer mit Jerome d'Ambrosio um Platz 14 kämpfte, ging sein Teamkollege Jean-Eric Vergne an Gary Paffett vorbei. Der amtierende Champion und Gesamtführende lag damit auf Platz 7. Oliver Rowland griff Pascal Wehrlein an und drängte den Deutschen leicht in die Mauer. Wehrlein fiel wieder auf Platz 11 zurück, konnte aber weiterfahren. Alex Sims profitierte und ging ebenfalls an dem Deutschen vorbei. Lynn holte sich seinen ersten Attack-Mode und verlor dadurch einen Platz gegen Antonio Felix da Costa (BMW-Andretti Team). Der Portugiese schnappte sich auf Anhieb die schnellste Runde und erhöhte den Druck auf Abt. Schließlich ging er vorbei, als sich wiederum der Deutsche seinen Attack-Mode holte.

Auch Buemi und Vandoorne fuhren durch die Attack-Zone und verloren dadurch ihre Positionen an Felix da Costa, der neben Buemi, Abt, Massa und Vandoorne den Fanboost gewonnen hatte. Die Reihenfolge nach der Hälfte des Rennens lautete also wie folgt: Di Grassi mit gut zwei Sekunden Vorsprung vor Felix da Costa, Buemi, Vandoorne und Abt. Der Schweizer zwängte sich an Felix da Costa vorbei und holte sich den zweiten Platz zurück. Direkt dahinter griff Vergne Abt an und ging nicht ohne Kontakt am Audi-Piloten vorbei. Dann schnappte sich der Franzose auch noch Vandoorne und attackierte Felix da Costa. Der BMW-Pilot konnte sich jedoch zunächst verteidigen.

Anschließend blieb Lynn wegen Problemen an der Hinterachse auf der Strecke stehen. Die Rennleitung sprach Full-Course-Yellow aus, um die Gefahrensituation zu entschärfen. Beim fliegenden Neustart gab es zunächst keine Positionsveränderungen. Während sich der Führende di Grassi die schnellste Runde holte, wurde Lotterer plötzlich langsamer und fiel zurück. Der Deutsche musste mit einem Batterie-Problem an die Box kommen und aufgeben – ein rabenschwarzes Wochenende für den Duisburger. Sein Teamkollege Vergne hingegen griff da Costa an und holte sich den dritten Platz vom Portugiesen. Vergne heftete sich an die Fersen von Buemi, während di Grassi seinen Vorsprung bis ins Ziel auf gut drei Sekunden ausbaute.

Startphase
Turn 4
Last Turn

In der Gesamtwertung liegt Jean-Eric Vergne drei Rennen vor dem Saisonende mit sechs Punkten Vorsprung auf Lucas di Grassi an der Spitze. Auf Platz 3 folgt Andre Lotterer vor Felix da Costa und Robin Frijns. In der Teamwertung liegt DS Techeetah weiterhin in Führung, auf Rang 2 folgt nun Audi. Nissan rückte mit einem guten Teamergebnis auf Position 4 vor. Das nächste Formel-E-Rennen findet am 22. Juni in Bern statt.

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