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Techno-Classica 2024 öffnet ihre Tore

Verantwortlicher Autor: Markus Faber Essen (DEU), 03.04.2024, 18:50 Uhr
Presse-Ressort von: Markus Faber Bericht 5519x gelesen
Messestand Techno Classica
Messestand Techno Classica  Bild: Markus Faber

Essen (DEU) [ENA] Die größte Automobil Klassiker-Messe der Welt, die Techno-Classica Essen mit über 1.250 Ausstellern aus 30 Nationen öffnet vom 3. bis 7.April ihre Pforten. Auch 2024 wird die Klassikweltausstellung mit 21 Ausstellungssegmenten ihren Erfolgskurs "Share the Passion" fortsetzen.

Auf geht’s nach Essen: Hier treffen sich bereits zum 34. Mal Oldtimerliebhaber aus aller Welt zur Techno-Classica. Über 1250 Aussteller aus mehr als 30 Nationen bringen über 2700 Oldtimer, Classic- und Prestige-Automobile mit. Viele davon werden zum Kauf angeboten: Damit gilt die Techno-Classica nicht nur als Klassik-Weltmesse, sondern auch als größte Auto-Börse ihrer Art. Zudem ist sie ein Original, das seit 1989 das gesamte Spektrum der klassischen Fahrzeuge in acht Messehallen und vier Freiflächen zeigt. Die Gesamtfläche beträgt rund 120.000 Quadratmeter, etwa 17 Fußballfelder. Ob große Jubiläen wie 50 Jahre Volkswagen Golf und Porsche Turbo, um nur zwei herausragende Beispiele zu nennen.

Selbst Kenner der Szene erfahren bei einem Besuch der Techno-Classica stets Neues. Und nur wer dabei ist, kann mitreden. Die Zukunft der E-Fuels, über den Wert des H-Kennzeichens und das Automobil als Kulturgut wird während der Ausstellung diskutiert werden. Keine Frage: Die Techno-Classica gilt als der Treffpunkt für alle, die sich für Oldtimer, ihre Technik und ihr Design begeistern. Die Besucher können mehr als 2.700 zum Verkauf stehende Klassiker begutachten. Daneben bietet der Bereich Prestige Automobile die komplette Palette des "Nonplusultra" aktuellen Automobilbaus. Mehr als 200 Clubs machen die Techno-Classica zum weltführenden Klassik-Clubforum. Das vollständige Programm macht sie zur wichtigsten Info-Börse.

Deutschlands Wirtschaftswunder

Das muss gefeiert werden: Die Bundesrepublik Deutschland wird 75 Jahre alt! Nach ihrer Gründung 1949 dauerte es nicht lange, bis es rapide bergauf ging. Ganz wichtig dabei: das Automobil, das der aufstrebenden Gesellschaft Zug um Zug neue Freiheiten schenkte. Der DEUVET, der Bundesverband Oldtimer-Youngtimer e. V., feiert in einer Gemeinschaftsausstellung mit Veranstalter S.I.H.A. auf der Techno-Classica die ersten beiden Jahrzehnte der damals jungen Bundesrepublik. Acht Autos erzählen vom Wirtschaftswunder jener Jahre, in dem plötzlich alles möglich schien. Für den Aufbruch und die lockenden Versprechungen treffen sich begehrenswerte automobile Vertreter ihrer Epoche – neben dem VW Käfer (1956) treten ein Lloyd LP 400 (1954) auf.

Für besonders Erfolgreiche ein Borgward Hansa 1500 (1950) und ein Opel Olympia (1951). Zehn Jahre später war der Mercedes-Benz 180 (1961) der Ausweis, in der oberen Mitte angekommen zu sein. Deutlich verbreiteter war der Opel Kadett A (1964), aber auch die Ford 17M P3 (1964) und 17M P7b Coupé (1970), der den Schlusspunkt einer großen Epoche setzt. Citroen, die Marke mit dem Doppelwinkel steht für interessante Innovationen und Fahrzeuge, die in ihrer Individualität oft unvergleichbar sind. Stolze 90 Jahre alt wird der Citroën Traction Avant, und vor 75 Jahren lief der erste 2 CV, die legendäre Ente, vom Band.

Mit 70 Jahren nicht viel jünger ist die spektakuläre Hydraulik, die viele große Citroën Modelle prägte. Ein halbes Jahrhundert gibt es mittlerweile den eigenwilligen CX bereits, ein Modell, das einst Horst Schimanski im Tatort wie auch Erich Honecker im Staatsrat fuhren. Vor 40 Jahren startete der kleine Kastenwagen C15 seine Erfolgsstory. Es war die Handwerkervariante des Visa, extrem praktisch, sehr erfolgreich und heute verschwunden. Doch die „Citroën-Straße” gönnt auch ihm ein wenig späten Ruhm und Anerkennung.

120 Jahre Excellence und 50 Jahre Golf

Gemeinsam mit internationalen Händlern und Experten zelebriert die S.I.H.A. In einer außergewöhnlichen Sonderschau auf der Techno-Classica das große Jubiläum der englischen Marke Rolls-Royce, die seit dem Jahr 2000 unter dem Dach von BMW angesiedelt ist. Großen Erfolg und weltweite Beachtung erfuhr Rolls-Royce ab Mitte der 1920er-Jahre mit der Modellreihe Phantom, die mit einigen herausragenden Exemplaren aus verschiedenen Baujahren und sehr unterschiedlichen Karosserie-Entwürfen auf der S.I.H.A.-Sonderschau vertreten ist. Mit dem Silver Wraith startete Rolls-Royce bereits 1946 die Nachkriegsproduktion –noble Automobile waren selbst in diesen schweren Jahren gefragt.

Er markierte zugleich jedoch bei Rolls-Royce auch das Ende jener großen ersten Epoche, in der die Karosserien noch von unabhängigen Herstellern stammten. Als er kam, 1974, war er der Hammer. Volkswagen, der Konzern, der beinahe zu lange am traditionellen Käfer festgehalten hatte, schoss vor 50 Jahren quasi mit Überschall in die Moderne. Ein quer eingebauter, wassergekühlter Frontmotor statt eines luftgekühlten Boxers im Heck. Eine kantige, geräumige Karosserie, dazu eine große Heckklappe zum einfachen Beladen. Doch auch wenn der Neue ungewohnt war, überzeugte der Golf schnell. Er bot viel Platz, fuhr souverän und konnte fast alles, natürlich auch rosten. Schon deswegen hat kaum ein Exemplar der Frühzeit bis heute überlebt.

Der Porsche Turbo wird 50

In der heutigen Zeit wirkt ein früher Porsche Turbo beinahe archaisch mit seiner klassischen Linie und dem riesigen Spoiler. Doch 1974, vor einem halben Jahrhundert, wirkte das neue Derivat aus der kleinen Sportwagenmanufaktur in Stuttgart-Zuffenhausen wie eine Verheißung. Es versprach Leistung ohne Kompromiss, und Porsche erreichte damit erstmals das Niveau, das die italienischen Sportwagen vorgaben. Dazu griff Porsche tief in die Architektur des 911 ein, so tief, dass der Turbo seinen eigenen Modellcode erhielt – offiziell lief er nicht als 911, sondern als 930. Er war kein Auto für jeden, schon wegen des Kaufpreises nicht. Dazu kam, dass der neue Porsche keine Gnade kannte. Solange die Drehzahl niedrig blieb, täuschte er Milde vor.

Doch wehe, wenn der Lader Druck aufbaute: Dann schaltete der Porsche um auf Rakete. Wild und ungestüm flog der Turbo voran, dass mancher, den dieses Schicksal in einer Kurve ereilte, mehr als nur mächtig ins Schwitzen kam. Ein Kultmobil war geboren, das Porsche über anderthalb Jahrzehnte in der Produktion beließ – zunächst mit 3,0 Litern Hubraum, ab 1978 mit 3,3 Litern. 50 Jahre nach seinem Debüt ist der Porsche Turbo längst eine Marke für sich. Mit rund drei Dutzend, vielen einzigartigen Exponaten würdigt Early 911S gemeinsam mit der S.I.H.A. Das runde Jubiläum auf einem riesigen Stand in Halle 3 – wer staunen möchte, sei herzlich eingeladen. Übrigens: Viele der Fahrzeuge stehen zum Verkauf.

Der Stern erstrahlt in Halle 1

Live und in Farbe, vor allem aber: zum Anfassen und Mitmachen präsentieren 19 Mercedes-Benz Markenclubs in Halle 1 über 40 Exponate aus der großen Geschichte der Marke mit dem Stern. Auf über 2000 Quadratmetern ergeben sich so vielfältige Möglichkeiten, mit Experten und Fans ins Gespräch zu kommen und die Klassiker hautnah zu erleben. Statt die Exponate auf Podesten und hinter Absperrungen zu präsentieren, ist Mitmachen angesagt. Oder besser Mitfahren: Denn bei der Driving Experience beweisen zehn Clubfahrzeuge den Besuchern ihre volle Faszination in Rundfahrten. Darunter sind die SL-Baureihen der 1960er-Jahre, aber auch die einzigartigen SLR oder Unimog.

Rund 20 Minuten dauert die Runde um das Messegelände der Techno-Classica. Die Mitfahrten sind kostenfrei, Tickets gibt es an den teilnehmenden Clubständen in Halle 1. Ein weiteres Highlight findet sich ebenfalls hier: In einem Autokino erleben die Besucher hautnah historische Filme rund um die Klassiker von Mercedes-Benz. Auch diese Attraktion ist kostenfrei, ebenso wie die Carrera-Bahn oder der Crawler-Parcours mit ferngesteuerten Miniatur-G-Klassen. Für Kinder gibt es Maltische und Tret-Unimogs, die es durch einen Parcours mit Hindernissen zu lenken gilt. Kostenfrei heißt jedoch nicht umsonst: Die Gemeinschaft der Markenclubs sammelt Spenden für die Stiftung Kinderherz. Am Sonntagabend wird die Summe, nochmals großzügig aufgestockt.

Bugatti
Bentley
Mercedes

Mit spannenden Inszenierungen werden Hersteller, Clubs und Interessengemeinschaften die Geburtstage von Bugatti und Morgan (jeweils 115 Jahre) zelebrieren, ebenso der Scuderia Ferrari (95 Jahre), des BMW 315 als erstem Sport-Roadster der Marke und der Gangsterlimousine Citroёn Traction Avant (beide jeweils 90 Jahre) – sowie des legendären Mini (65 Jahre).

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