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Wer ist der größte Luftverschmutzer?

Verantwortlicher Autor: Sharon Oppenheimer Berlin, 12.05.2019, 13:10 Uhr
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Berlin [ENA] Wer ist der größte Luftverschmutzer? Erdgas, Benzin, Diesel, Kerosin, Kohle, Uran oder Plutonium? Nein, nicht Uran oder Plutonium - denn diese Elemente strahlen zwar radioaktiv, haben aber keine CO2-Emissionen. Es ist die Braunkohle, die gnadenlos in den Kraftwerken rund um den Globus verfeuert wird. Hätten Sie es gewusst? Braunkohle ist gegenwärtig der Hauptverschmutzer der Luft.

Lassen Sie uns den Vorhang der Unwissenheit etwas lüften: Die Emissionen aus Braunkohle-Kraftwerken übersteigen die Fahrzeugemissionen mindestens um das Doppelte. Nur ein kleines Beispiel: In China werden jedes Jahr 3 Milliarden Tonnen Braunkohle verbrannt. Dieser Smog verteilt sich über die Welt - dass macht China zum größten Umweltverschmutzer der Welt ist mit fast doppelt so hoher Emission im Vergleich zu den USA. Aber auch hierzulande ist nicht alles Gold, was glänzt.

Die Verbrennung der Braunkohle in Kraftwerken und Feuerungsanlagen ist deshalb so umweltfeindlich und unökonomisch, da der hohe Wasseranteil, der in der Braunkohle enthaltenen ist, die "flüchtigen" Anteile größtenteils unverbrannt mit in die Umgebung bringt. Die in der Braunkohle enthaltenen Kohlenwasserstoffe werden vom Wasserdampf mitgerissen werden. Das geschieht, weil der Wasserdampf die Feuerung so stark kühlt, dass die Entflammung dieser Anteile größtenteils verhindert wird. Der mögliche Heizwert der Braunkohle wird nur zum Teil genutzt, da die leichtflüchtigen Anteile unverbrannt in die Umgebung gelangen.

Kehren wir nochmals nach China zurück, zumindest mit dem Finger auf der Landkarte: in der dortigen Luft sind jedes Jahr 300 Mio. Tonnen Diesel in der Luft verteilt. Bitte jetzt nicht tief einatmen! Man könnte das große Potential ausschöpfen, wenn man die Braunkohle mittels des katalytisch drucklosen Verölungsverfahrens in flüssigen Treibstoff verwandelt. Zu dieser Umwandlung bringt die Braunkohle zwei wesentliche Voraussetzungen mit: Erstens ihre Anorganik ist Kalzium-Aluminium-Silikat und als analoges Material, also der Katalysator fungiert die Braunkohlenasche.

Zweitens: ein Großteil des Wassergehaltes der Braunkohle ist Kristallwasser, welches bis zur Reaktionstemperatur des katalytischen Prozess bei tiefen Temperaturen in der mineralischen Substanz der Braunkohle verbleibt, also mit dem Kohlenstoff der Braunkohle bei etwas über 200°C zu Diesel reagiert. Durch die Umwandlung der Braunkohle in Diesel entstehen drei Vorteile: Die Kohlenwasserstoffe, also die flüchtigen Anteile verbleiben im Brennstoff und verdoppeln den Wirkungsgrad durch mehr Anteile an der Verbrennung.

Desweiteren hat der gewonnene Diesel einen mehr als doppelt so hohen Wirkungsgrad in der Gasturbine mit anschließender Dampferzeugung und Dampfturbine mit Gesamtwirkungsgrad von 58,7 % als in herkömmlichen Braunkohlenkraftwerken. Drittens: der Schwefel bleibt im Umwandlungsverfahren am Kalk in Form von Kalziumsulfid gebunden und kann in der Claus-Anlage elementar gewonnen werden und gelangt somit nicht an die Luft.

Wenn die Kohle in einem katalytischen Prozess bei tiefen Temperaturen völlig umweltneutral in Düngemittel und chemischen Rohstoff umgewandelt wird, gewinnt man zwei Dinge: Die in der Kohle enthaltenen Pflanzen, die dort gespeichert sind, aufgenommenen Düngemittel können der Erde zurückgegeben werden, statt neue Mineralien aus dem Boden umweltfeindlich zu fördern und der chemische Rohstoff Diesel ersetzt in der Chemie die Mineralölimporte und ermöglicht Ländern ohne Erdöl, aber mit Kohle sich unabhängig zu machen.

Zugegeben: ich bin kein Freund fossiler Brennstoffe und nichts ist mir lieber als Sonnenenergie, aber leider existieren bislang für Solarenergie noch keine ausreichenden Speicherkapazitäten. Wäre es nicht von Vorteil, die vorhandenen Ressourcen sparsam zu nutzen und die Kraftwerke, die weltweit sinnlos Braunkohle auf Teufel komm raus verheizen auf diese neue Technologie, einem katalytischen Prozess bei tiefen Temperaturen umzurüsten?

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